AK - Studentinnen und Studenten in Osorno, Chile
Seit längerem unterhält der HSR-Herten Briefkontakt mit dem Bundesbruder Padre Peter Kliegel in Chile.
Zu seinen verschiedenen Projekten gehören die Betreuung von Straßenkindern und von straffällig
gewordenen Jugendlichen. Vor ca. 3 Jahren ist die Studentenarbeit dazugekommen.
Dazu ein paar Ausschnitte aus einem Rundbrief von Peter Kliegel im November 1995:
[...]
In der Jugendstiftung "Christo Joven" sollte ja ein neuer Schritt getan werden, und zwar in der Arbeit und
Seelsorge mit den Studenten.
Im Jugenddorf San Alberto Magno leben im Moment mit uns 18 Studenten, die im Jugenddorf ihre Gymnasialzeit
verbracht haben und nun die Universität von Osorno besuchen. Zwei Häuser des Jugenddorfes haben wir
für sie zur Verfügung gestellt. Weitere 16 Ex-jugenddörfler studieren an der Universität von
Valdivia (110 km nördlich von Osorno) und leben seit 1994 in einem Studentenheim, das unsere Stiftung erworben
hat.
[...]
Osorno ist seit letztem Jahr wieder Universitätsstadt und darauf absolut nicht eingestellt. Es klopfen an
unsere Türe viele in Not geratene Jugendliche, vor allem Mädchen aus der Inselwelt Südchiles,
unserer Kordilleren und Mädchen aus Industriegebieten, aus Arbeiterfamilien, voll auf die Hilfe anderer
angewiesen.
Da der Bischof unserer Stiftung die Jugendseelsorge übertragen hat, werden wir täglich mit solchen
Problemen konfrontiert. Wir hatten das Glück, daß das Kolpingwerk uns für dieses Jahr 1995
Unterkunftsmöglichkeiten im Kolpinghaus anbot....und in Zimmern für 11 haben wir bereits 15 Studentinnen
zusammengelegt. Niemand klagt, aber sowas legt sich auf's Studium.
Unser neuestes Projekt: ein Gemeinschaftszentrum zu errichten für Studentinnen! [...] Daher werden wir
für 1996 die Studentinnen ins Jugenddorf San Alberto Magno aufnehmen [...]
Auf dem Siedlergelände San Maximiliano Kolbe bleibt noch Wohnfläche, nämlich ein großes
Stück Wald, das aber im Stadtplan als Wohnfläche erklärt ist. Dort ist genügend Raum, um ein
größeres Gemeinschaftsprojekt zu erstellen [hierfür wurde vom HSR auf dem letzten Bundestag in
Winterberg im HSR-Café und im HSR-Gottesdienst gesammelt].
[...]
Um Ihren Einsatz auch für das Reich Gottes hier in unserem Ambiente unter Beweis zu stellen, haben die
Studentinnen in meiner Abwesenheit [Peter Kliegel war im Sommer 1995 in Deutschland auf Heimat"urlaub"] power
gezeigt in Eigeninitiative:
= Wöchentlicher Pastoraleinsatz im städtischen Krankenhaus, Gebet mit allen Kranken, Bibellesung und
Kommunionausteilung.
= Wochenendeinsatz im Obdachlosenheim
= Ein "starkes Zeugnis" in der UNI von Osorno: Tägliches öffentliches Gebet im Hall de UNI jetzt im
Marienmonat (8.Nov. - 8.Dez.). Es war sogar gelungen, letzte Oktoberwoche, jeden Morgen vor Unterrichtsbeginn in
der mensa de UNI eine ökumenische Andacht zu feiern. Das ist eine absolute Errungenschaft in einer Stadt, wo
es keine Ökumene bis jetzt gibt. Ein Lichtstrahl am Himmel und es soll dabei nicht unerwähnt bleiben,
daß es uns gelungen ist, einen Antrag durchzuboxen, um im Zentrum der UNI ein großes Kreuz zu
errichten. Ein Wunder, wenn man die laizistische Regierung unserer Universitäten kennt.
[...]
Soweit Peter Kliegel in seinem Brief vom letzten Jahr.
Von einigen Studentinnen und Studenten hat Peter Kliegel dem HSR ein Kreuz, zusammengeklebt aus verschiedenen
Zeichnungen und Texten mitgebracht. Leider konnte er uns die Texte nicht persönlich erklären, da er
während seines Heimaturlaubes erkrankte. Das Kreuz hing während des Bundestages in Winterberg im
HSR-Café, bzw. während des HSR-Gottesdienstes am Ambo.